Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft
Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft
2019_Flyer_DigitaleWelt.pdf
PDF-Dokument [223.6 KB]

Vortragsreihe DIGITALE WELT

 

jeweils 18.30 Uhr

 

Veranstalter:

Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

phaeno Wolfsburg

 

Veranstaltungsort:

phaeno Wissenschaftstheater, Willy-Brandt-Platz 1, 38440 Wolfsburg

 

 

EINLADUNG

 

In der neuen Vortragsreihe begleitend zur Sonderausstellung "Smarte neue Welt" haben die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft und die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Referenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen gewonnen, die weiterführende Informationen und Gedanken rund um das brandaktuelle Thema "Digitalisierung" präsentieren.

 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

phaeno Service-Center: 05361/890 100

www.phaeno.de

 

PROGRAMM

 

Do., 04.04.

Prof. Dr. Gerhard Lauer, Universität Basel

Gerhard Lauer ist Professor für Digital Humanities an der Universität Basel und seit 2008 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Von 2002 bis 2017 war er Professor für Germanistik an der Universität Göttingen. Er befasst sich in Basel mit der Erweiterung geisteswissenschaftlicher Forschung durch computergestützte Methoden.

 

KULTUR UND KUNST

Der Computer und die schönen Künste.

Über die digitale Ästhetisierung unserer Lebenswelt

 

Seit dem 19. Jahrhundert sind Verbürgerlichung der Gesellschaft und ihre Ästhetisierung zwei Seiten eines Vorgangs. Mit dem Computer und dem Internet verstärken sich Prozesse der Ästhetisierung unserer Kultur. Mehr Menschen partizipieren an der Kultur als jemals zuvor und mehr Formate denn je prägen die Kultur. Zugleich konzentrieren mehr Spitzentitel für immer kürzere Zeit alle Aufmerksamkeit auf sich. Sonderausstellungen in Museen haben mehr Aufmerksamkeit als Dauerausstellungen, Bestseller erreichen Auflagenhöhen, die noch vor wenigen Jahren unmöglich schienen. Eine Popindustrialisierung der Kultur lässt sich beobachten.

In dem Vortrag werden die widersprüchlichen Folgen der digitalen Transformationen problematisiert und zukünftige Entwicklungen abgeschätzt.

 

Do., 25.04.

Prof. Dr. Jochen J. Steil, TU Braunschweig

Jochen Steil ist Robotiker und Neuroinformatiker und seit 2016 Leiter des Institutes für Robotik und Prozessinformatik an der TU Braunschweig. Als studierter Mathematiker und promovierter Informatiker beschäftigt er sich mit neuronalen Netzen und Roboterlernen, besonders für humanoide Roboter und Mensch-Maschine-Interaktion. Er ist Mitglied der BMBF-Plattform Lernende Systeme, die Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Bereich Lernende Systeme und Künstliche Intelligenz zusammenbringt.

 

HUMANOIDE ROBOTIK

Humanoide Roboter: Science oder Fiction?

 

Es wird viel öffentlich diskutiert, dass künstliche Intelligenz und Robotik unser Leben verändern. Humanoide Roboter sind dabei besonders spektakulär und faszinierend. Wunsch und Wirklichkeit, Erwartungen und Resultate, Science und Fiction vermischen sich dabei leicht und häufig.

Der Vortrag bietet Einblick in die aktuelle Forschung und diskutiert, was humanoide Roboter heute sind, welche Anwendungen existieren und was wir für die Zukunft erwarten können.

 

Do., 09.05.

Prof. Dr. Catrin Misselhorn, Georg-August-Universität Göttingen

Catrin Misselhorn lehrt seit April 2019 Philosophie an der Universität Göttingen. In ihrer Forschung befasst sie sich u. a. mit philosophischen Problemen der KI, Roboter- und Maschinenethik. Sie leitet eine Reihe von Drittmittelprojekten zur ethischen Bewertung von Assistenzsystemen in unterschiedlichen Bereichen, z. B. in der Pflege, in der Arbeitswelt und in der Bildung.

 

MASCHINENETHIK

Können Maschinen moralisch sein?

 

Während AI (artificial intelligence) zum Ziel hat, die kognitiven Fähigkeiten von Menschen nachzubilden oder zu simulieren, geht es bei der AM (artificial morality) darum, künstliche Systeme mit der Fähigkeit zu moralischem Entscheiden und Handeln auszustatten. Dies erscheint angesichts des technologischen Fortschritts immer wichtiger. Denn die Entwicklung zunehmend intelligenter und autonomer Technologien führt dazu, dass diese auch vermehrt mit moralisch problematischen Situationen konfrontiert sind. Mögliche Anwendungsbereiche sind künstliche Systeme, die im Service und in der Pflege eingesetzt werden; autonomes Fahren, aber auch militärische Anwendungen sind in der Diskussion. Doch während die einen die Entwicklung moralischer Maschinen euphorisch begrüßen, sehen die anderen einen menschlichen Kernbereich bedroht.

Literatur: Misselhorn, Catrin: Grundfragen der Maschinenethik, Stuttgart: Reclam 2018.

 

Do., 16.05.

Prof. Dr. Andreas Busch, Georg-August-Universität Göttingen

Andreas Busch ist seit 2008 Professor für Vergleichende Politikwissenschaft und Politische Ökonomie an der Universität Göttingen und seit 2014 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Vergleichenden Staatstätigkeitsforschung, der Analyse politischer Systeme, der Netzpolitik sowie der Erforschung des Verhältnisses von Protestantismus und Politik in der Bundesrepublik Deutschland.

 

POLITIK

Twitter und Facebook statt Bundestag? Politische Willensbildung im digitalen Zeitalter

 

Unsere Demokratie ist ein hohes Gut. In ihr versuchen wir, uns über die Regeln des Zusammenlebens zu verständigen. Unsere politische Willensbildung geschieht über Diskussionen und Debatten zwischen vielen Beteiligten, darunter die gewählten Repräsentanten im Parlament, Parteien, Verbände, Massenmedien und zivilgesellschaftliche Gruppen. Welchen Einfluss haben neue Kommunikationstechnologien und soziale Medien wie Facebook oder Twitter auf diesen Prozess? Ermöglichen sie vor allem breitere und direkte demokratische Beteiligung? Oder öffnen sie die Tür für Manipulation und stellen deshalb eine Bedrohung der Demokratie dar? Kann und soll der Staat dies regulieren?

Das sind Fragen, denen der Vortrag nachgeht.

 

Do., 13.06.

Prof. Dr. Thomas M. Deserno, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik (PLRI) der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover

Thomas Deserno leitet seit 2017 das PLRI am Standort Braunschweig. Am PLRI werden neue Technologien und Softwareprotokolle entwickelt, um Daten aus der Gesundheitsversorgung mit Wellness- und Biovitalüberwachung zu kombinieren und so die Entstehung von Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

 

MEDIZIN-INFORMATIK

Digitalisierung der Gesundheit

 

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist in aller Munde und schreitet unaufhaltsam voran: Beispielsweise tragen wir Smart Watches, die Gesundheitsdaten liefern, wir wohnen in Smart Homes, in denen das Körpergewicht erfasst wird, und wir werden mit Smart Cars fahren, in denen ein EKG abgenommen wird, um Schlaganfallrisiken zu erkennen. Die Analyse solcher "Big Data" erfolgt mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz, wie Deep Learning, welche auch hinter dem bekanntesten Beispiel "Dr. Watson" stecken. Big Data Technologien, die mobile Sensorik und digitale Gesundheitsdaten miteinander verknüpfen, können Leben retten, die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern, Therapien begleiten, Erkrankungen vorbeugen und die Kosten im Gesundheitswesen senken.

 

 

Druckversion | Sitemap
© Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft